Beiträge zur Flora von Schleswig-Holstein

– Kommentare zur Liste der Farn- und Blütenpflanzen –


Fabaceae

Anthyllis vulneraria L. subsp. maritima (Schweigg.) Corb.
Strand-Wundklee

Synonyme  
  

Erste Erwähnung: – 
Quelle:
Vorkommen fraglich

Einführungsweg:
Status:

Kommentar

Ältere Autoren nennen var. maritima Schweigg. "auf Dünen der Nordseeküste" (Krause in Prahl 1888: 38), später allgemeiner "auf Dünen am Strande" (Prahl 1900: 143) oder "in Stranddünen der Nord- und Ostsee" (W. Christiansen 1953: 300).
Während Hagen (1819: 265) seine Beschreibung auf von Schweigger an der Ostsee gesammelte Pflanzen bezieht, sieht Sagorski (1908: 41) Pflanzen dieser ("Unterrasse") Anthyllis maritima Schweigg. "auch in Belgien und in den Basses-Pyr. bei Biarritz" ebenso wie auf Norderney.
Rothmaler (1941: 178) nennt (in einer nur kurzen Übersicht) A. maritima wieder nur "Auf Seestranddünen der Ostseeküste von Livland bis Pommern; aus anderen Teilen des Ostseegebietes sah ich kein Material".
Cullen (1976: 10) sieht A. vulneraria subsp. maritima auf die südliche Ostseeküste beschränkt und folgt hiermit der Auffassung von Jalas (1957: 410). Die "Meeresstrandformen der europäischen Westküste von Dänemark bis Cherbourg" hatte Jalas (1950) zunächst als "var. langei" bezeichnet. Diesen Namen greift Cullen (a.a.O.: 9) nun als "subsp. vulneraria var. langei Jalas" wieder auf und vertritt die Ansicht "Records of 'maritima' from west of Denmark should be referred to subsp. vulneraria var. langei".
Für die Niederlande folgt Sterk (1975: 315) einer inhaltlich gleichen früheren Darstellung Cullens (1968: 180) und revidiert ältere Angaben mit "The coastal populations do not belong to the ssp. maritima Schweig.". Duistermaat (2020: 356) nennt nur A. vulneraria ohne infraspezifische Taxa auf Subspezies-Niveau.
Stace (2019: 163) folgt ebenso dem Konzept Cullens.
Müller & al. (2021: 357) oder Parolly & Rohwer (2019: 414) erwähnen besondere Küstenformen der Nordsee nicht und leiten somit möglicherweise zu einer Fehlinterpretation solcher Pflanzen als A. vulneraria subsp. maritima, deren Verbreitung dann auch mit "Küstendünen; z Ns(Küste) Sh, s Mv" (Müller & al.) beschrieben ist. In einer früheren Auflage der Rothmaler-Exkursionsflora hatte Bässler (1994: 341) zur subsp. maritima noch vorsichtig formuliert "ob Dünen der Nordseeküste?"
Wie die Pflanzen der niedersächsischen Küste einzuordnen sind, bleibt offen, Feder (2005) beschreibt sie als "stark verzweigt, die Stängel liegen auf dem Boden und sind anliegend lang und weiß behaart. Die Blüten sind vergleichsweise zierlicher und fallen insgesamt durch eine weniger markant goldgelbe Blütenfarbe auf".
Für Schleswig-Holstein liegt zur var. langei nur von Helgoland ein überprüfter Fund (det. H. Kalheber) vor, weitere Angaben - speziell von der Nordseeküste - liegen nur als "A. vulneraria s.l." vor. Eine Angabe zu "A. vulneraria subsp. maritima" (Sylt) ist nicht anhand nachvollziehbarer Diagnostik zustande gekommen (R. Borcherding in litt.).
Für Dänemark wird subsp. maritima nur für wenige Orte auf Seeland und Lolland angegeben, var. langei (Klit-Rundbælg [Dünen-Wundklee]) hingegen für mehrere Orte der Westküste (Naturbasen 2021).
Loos (1996: 152) hat die var. langei auf Artrang gestellt (A. langei (Jalas) G. H. Loos), dies allerdings mehr formal mit dem Bezug auf Cullen (1976: 10, "stabilised and homogeneous populations") als aus Materialstudien begründet.


Stand: 15-12-2021   Bearbeiter: jh