Naturschutzgebiet Brenner Moor

NSG Brenner Moor

Das Brenner Moor ist das größte binnenländische Salzmoor in Schleswig-Holstein.
Es liegt in der Traveniederung im Nordwesten des Stadtgebietes von Bad Oldesloe. Im Norden und Osten grenzt die Trave an das NSG, im Süden liegt die Bebauung und im Westen schließt sich die Wolkenweher Niederung an. Die Salzstellen sind im Moor als offene Flächen im Röhricht zu sehen.

Im Sommer kann man an heißen Tagen das Ausblühen der Salzkristalle an der Bodenoberfläche beobachten. Der Salzgehalt der Quellen entspricht der Natriumchlorid-Konzentration von Nordseewasser. Die Sole stammt wahrscheinlich von einem Salzstock ca. 8 km westlich von Bad Oldesloe aus ca. 900 m Tiefe. 

Salzquellen

 Im Spätsommer erkennt man die Salzstellen an der leuchtenden Rotfärbung des Quellers (Salicornia europaea). Neben dem Queller fallen die bläulichen Blütenstände der Strand-Aster (Tripolium pannonicum) auf. Außerdem findet man hier Strand-Dreizack (Triglochin maritimum), Salz-Schuppenmiere (Spergulatia marina), Strand-Milchkraut (Glaux matitima), Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus), Gewöhnlichen Salzschwaden (Puccinellia distans) und Bottenbinse (Juncus gerardi). Im Winter werden die Salzstellen von Wildschweinen durchwühlt und sind praktisch vegetationsfrei. Das schafft für den Queller gute Keimmöglichkeiten.

Die Salzpflanzen sind alle am östlichen Stichweg in das Moor zu finden. Von der Plattform hat man einen guten Überblick über die Salzstellen. Hier startet ein Stationenpfad zu unterschiedlichen Themen im Moor. An den zehn Beobachtungsstationen findet man neben speziellen Informationen auch Fragen und Aufgaben. Die Lösungen kann man sich mit Hilfe von QR-Codes auf dem Smartphone anschauen.

 Neben dem Besuch der Salzstellen lohnt sich ein Gang über den Bohlenweg bis zur Trave und dann in die Wolkenweher Niederung. Man passiert einen Altarm und geht ein Stück direkt am Traveufer entlang. Am Bohlenweg findet man schöne Bestände der Gelben Wiesenraute (Thalictrum flavum), einzelne Exemplare vom Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) und viele Sumpf-Gänsedisteln (Sonchus palustris). Am Wegrand lohnt es sich, an Brennnesseln und Schilfhalmen nach der Europäischen Seide (Cuscuta europaea) Ausschau zu halten.

Das Naturschutzgebiet ist Teil des FFH-Gebietes Travetal. Die westlich an das NSG angrenzende Wolkenweher Niederung wurde 2012 durch Aufgabe der Nutzung und das Abschalten der Pumpe als Retentionsraum renaturiert und hat sich zu einem auch für Ornithologen interessanten Gebiet entwickelt. Im Herbst kann man den Einflug der Kraniche in eine Flachwasserstelle beobachten. Zur Brutzeit sind mehrere Paare des Blaukehlchens zu beobachten.

Zu jeder Jahreszeit lohnt sich ein Besuch im NSG und in der Wolkenweher Niederung. Man erreicht auf Rundwegen das Kloster Nütschau, das Gut Alfresenburg und die Wälder am Silberteich in Nütschau.

Wissenswertes

Größe: 24 ha

Verordnung vom 20.Oktober 1978

Betreuer:
Dr. Ulrike Graeber, Klaus Graeber

Geschichte der Naturschutzes und Betreuung des Brenner Moores

1925 Adolf Thienemann veröffentlicht eine umfassende Dokumentation unter dem
Titel „Das Salzwasser von Oldesloe“ in den Mitt.d.Geogr.Gesell. u.d.Naturhist. Mus. in Lübeck (Bd. 30). Darin findet sich ein Aufsatz des Oldesloer Apothekers Chr. Sonder über die halophytische Vegetation des Brenner Moores. F. Koppe schreibt darin über die Vegetationsverhältnisse und Flora der Oldesloe Salzstellen.

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