Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) in Schleswig-Holstein
Der Große Wiesenknopf hat in Schleswig-Holstein einige Hauptverbreitungsgebiete, in denen er sich stellenweise bis heute halten konnte, nämlich das südliche Dithmarschen, die Eider-Treene-Sorge Niederung, die Schleiregion sowie elbenahe Lebensräume östlich von Hamburg. An der Schlei ist die Art stark rückläufig, ebenso in einem früheren Verbreitungsgebiet, den Moorgebieten südlich von Rendsburg. In den übrigen Landesteilen ist die Art sehr selten und vielerorts bereits komplett verschwunden.
Raabe (1987) gibt als Lebensräume Pfeifengras-Wiesen, nasse Fettwiesen und wechselfeuchte, im Winter überschwemmte Wiesen an. Aufgrund von Melioration und Intensivierung gibt es diese Habitate heute kaum noch. Viele ehemalige Wuchsorte sind inzwischen entwässert und in Ackerland umgewandelt worden. Auf beweidetem Feuchtgrünland wird die Art aufgrund ihres hohen Futterwertes vom Vieh gern gefressen, was das Management auf Naturschutzweiden schwierig macht. Daher verwundert es nicht, dass der Große Wiesenknopf vielerorts auf Grabenränder und Wegraine zurückgedrängt worden ist. Eine intensive Bankettpflege, das komplette Ausmulchen von Wegrändern und Grabenschultern bis auf den Erdboden und der Ausbau von Wirtschaftswegen stellt daher eine weitere Gefährdung der Art dar.
Text: Katrin Romahn