Primula veris in Schleswig Holstein
Die Echte Schlüsselblume (Primula veris), auch Wiesen-Primel oder Duftende Primel genannt, unterscheidet sich von der etwas ähnlichen Hohen Schlüsselblume (Primula elatior) vor allem durch den dottergelben, glockig nach vorn gewölbten Kronsaum und die 5 rotgelben Flecken am Schlund, sowie durch den bauchig geformten Kelch. Bei Primula elatior ist der Kronsaum ausgebreitet und hellgelb, die Flecken fehlen. Der Kelch ist schlank mit zugespitzten Zähnchen.
In Schleswig-Holstein besiedelt die Echte Schlüsselblume vor allem Sonderstandorte mit kalkreichen Erosionsböden. Naturnahe Standorte sind trockenwarme grasige Stellen in kalkreichen Steilküsten der Ostsee und der Untertrave. Im Binnenland findet sich die Art vor allem an Bahndämmen, Wegrändern, Kanalböschungen und extensiv genutzten Abhängen. Vornehmlich wächst die Art im klimabegünstigten Südosten des Landes. Die meisten der noch in den 1960er bis 1980er Jahren bekannten Vorkommen, die gehäuft vor allem in der Plöner Gegend, im Nordosten von Wagrien und rund um Lübeck zu finden waren, sind heute erloschen.
Die Hauptgefährdungsursache ist die Intensivierung der Landwirtschaft, wobei viele vormals extensiv genutzte Flächen dem Ackerbau und der intensiven Grünlandnutzung zum Opfer gefallen sind. Heute sind die letzten verbliebenen Populationen aufgrund unabsichtlicher Düngereinträge und der Versauerung von Böden gefährdet. Auch Nutzungsaufgabe und sehr dichte Verbuschung können zum Verschwinden der Art beitragen.
Einige der heute zu findenden Vorkommen sind aus Gartenkultur verwildert oder angesalbt.